Am 22. Oktober 2009 wurde der Willy-Brandt-Preis der Norwegisch-Deutschen Willy-Brandt-Stiftung im Neuen Rathaus in Leipzig in Anwesenheit von Oberbürgermeister Burkhard Jung verliehen. Ausgezeichnet wurden der norwegische Professor und Politiker Inge Lønning sowie der deutsche Historiker Fritz Fadranski für ihr herausragendes Engagement zur Verbesserung der deutsch-norwegischen Beziehungen.
Von rechts nach links: Franz Thönnes, Fritz Fadranski, Inge Lønning, Dr. Klaus-Ewald Holst
Der Vorstand der Norwegisch-Deutschen Willy-Brand-Stiftung begründet die Entscheidung damit, dass sich beide Preisträger mit Ihrem Einsatz um die norwegisch-deutschen Beziehungen verdient gemacht haben. So setzte sich Inge Lønning, Präsident der Norwegisch-Deutschen Gesellschaft in Oslo, sowohl als Professor als auch durch sein politisches Wirken in den Funktionen des Vizepräsidenten des Norwegischen Parlamentes Storting und als Präsident des Lagting über lange Jahre hinweg für das gegenseitige deutsch-norwegische Verständnis ein. Inge Lønning gehört zu einer Gruppe von Norwegern, die bereits schnell nach dem Ende des zweiten Weltkrieges davon überzeugt waren, dass Deutschland und Nationalsozialismus nicht zwei identische Begriffe seien, und dass die Zukunft darin läge, Versöhnung und Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern voranzubringen. Bereits im Jahr 1986 wurde ihm dafür der Deutsche Verdienstorden (Kommandeur mit Stern) verliehen.
Interview mit Inge Lønning von Kai-Axel Aanderud [ hier klicken
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Der Historiker Fritz Fadranski trägt seit mehreren Jahren in Zusammenarbeit mit dem heimatgeschichtlichen Verein Hammerfest zur Versöhnung und Etablierung eines gefestigten Freundschaftsbandes zwischen Norwegen und Deutschland bei. Durch die Vereinigung "Erinnern wider das Vergessen" hat er, auf freiwilliger und ehrenamtlicher Basis, eine enorme Arbeit für die Dokumentation der Okkupation und Zerstörung der Finnmark geleistet. Er schuf die Grundlage für eine feste Fotoausstellung mit Dokumenten und Gegenständen von Wehrmachtssoldaten, die in Hammerfest gezeigt wird. Sein Einsatz beruht nicht zuletzt darauf, für seine Beteiligung als junger deutscher Soldat an der Besetzung Nordnorwegens ein Stück persönlicher Wiedergutmachung und Aussöhnung zu leisten.
Der Willy-Brandt-Preis wird jährlich von der Norwegisch-Deutschen Willy-Brandt-Stiftung verliehen. Seit dem Jahr 2000 wird der Ehrenpreis an Menschen vergeben, die sich besonders um das Verhältnis zwischen Deutschland und Norwegen verdient gemacht haben. Er besteht aus einer von dem norwegischen Bildhauer Nils Aas gefertigten Büste von Willy Brandt sowie einer Ehrenurkunde. Die diesjährige Preisverleihung findet im Rahmen der Herbstversammlung der Deutsch-Norwegischen Handelskammer statt.
Impressionen von der
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