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DER WILLY-BRANDT-PREIS 2012 


Der Willy-Brandt-Preis 2012 ging an Ingvar Ambjørnsen und Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e.V. Norwegen

Der Willy Brandt-Preis der Norwegisch-Deutschen Willy-Brandt-Stiftung wurde am 31. Oktober 2012 im Bankettsaal des Rathauses in Oslo verliehen. Ausgezeichnet wurden der norwegische Schriftsteller Ingvar Ambjørnsen und die deutsche Organisation Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e.V. Norwegen.

Der Vorstand der Stifung unter Leitung seiner beiden Vorsitzenden Sverre Myrli, Mitglied des Stortings, und Franz Thönnes, MdB, begründet die Entscheidung für den norwegischen Schriftsteller Ingvar Ambjørnsen mit dessen Beitrag zum besseren gegenseitigen Verständnis von Deutschen und Norwegern. Ambjørnsen ist der meistübersetzte lebende norwegische Autor in Deutschland. Mit seinen Werken brachte er einem breiten deutschen Publikum die norwegische Lebensweise näher. Umgekehrt vermittelte der in Hamburg lebende Schriftsteller der norwegischen Leserschaft mit seinen regelmäßig erscheinenden Zeitungskolumnen einen Einblick in das tägliche Leben in Deutschland. Die Laudatio hielt der Erste Bürgermeister von Hamburg und stellvertretende Vorsitzende der SPD, Olaf Scholz.

 

Die Entscheidung für den deutschen Preisträger fiel auf Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e.V. in Norwegen. Die Organisation wurde 1958 mit dem Ziel der Versöhnung nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet. Seitdem trugen nahezu tausend junge Deutsche mit ihrem Freiwilligendienst, den sie unter anderem in der Altersversorung oder in Kindergärten leisteten, zu der Aussöhnung bei. Auch junge Norweger wurden von der Organisation nach Deutschland gesandt, wo sie unter anderem im ehemaligen Konzentrationslager Sachsenhausen in Archiven, durch Übersetzungsarbeiten oder mit Führungen zu der geschichtlichen Aufarbeitung beitrugen. Andere arbeiteten in jüdischen Altersheimen in Berlin. Die Laudatio für Aktion Sühnezeichen e.V. in Norwegen hält der Bürgermeister von Oslo, Fabian Stang.

 

Sverre Myrli, Veline Backofen (ASF e.V.), Fabian Stang, Ingvar Ambjørnsen, Sven Svedman, Olaf Scholz, Dr. Axel Berg, Franz Thönnes (v.l.n.r.)

 

Die Auszeichnung wird seit dem Jahr 2000 an je eine norwegische und eine deutsche Person oder Institution verliehen, die sich in besonderem Maße um das Verhältnis zwischen Deutschland und Norwegen verdient gemacht haben. Er besteht aus einer von dem norwegischen Bildhauer Nils Aas gefertigten Büste von Willy Brandt und einer Ehrenurkunde.

 

 

Der Historiker Prof. Dr. Einhart Lorenz hielt eine Rede über "WillyBrandt in Oslo"